Fünf Leitmotive der Ausbildung

Mit Musik berühren – Kunst
Es ist uns ein Anliegen, Künstler*innen auszubilden, die mit der Musik über den eigenen persönlichen Ausdruck hinausgehende Aussagen machen wollen und die sich gleichzeitig als Menschen tief persönlich damit verbinden, was sie auf der Bühne zum Ausdruck bringen. Eine Voraussetzung für ein lebendiges, das Publikum berührendes Musizieren liegt darin, sich selbst berühren und beeindrucken zu lassen von der Musik. In diesem Sinne sind die Ausbildung eines inspirierten Hörens, eines bewussten Empfindens und einer schöpferischen Gestaltungskraft wesentliche Bestandteile der künstlerischen Ausbildung.

Mit Musik Potentiale entfalten – Pädagogik
Kennst Du das Erlebnis, Dich einmal von einem Menschen tief gesehen gefühlt zu haben, in Deinen innersten, verborgenen Anliegen, aber auch in dem, was Dich daran hindert, diese zu verwirklichen? Es kann mit großer Kraft Entwicklungspotentiale freisetzen, sich auf diese Weise liebevoll von einem anderen Menschen in der eigenen Entwicklung wahrgenommen und begleitet zu fühlen! Wir wollen Musiklehrer*innen ausbilden, die zusätzlich zum notwendigen instrumentalen und pädagogischen Handwerkszeug das Interesse für den sich entwickelnden Menschen aufbringen können und diese Entwicklung begleiten und fördern wollen.

Mit Musik Zwischenräume öffnen – Musik im Sozialen
Musik kann trösten, heilen und Lebensfreude wecken. Gemeinsames Musizieren und Erleben von Musik ermöglicht tiefe Begegnungsräume und wirkt unabhängig von Alter, Herkunft und musikalischen Vorkenntnissen als ein aufbauendes, harmonisierendes, verbindendes Tun. Die gesellschaftliche Nachfrage ist groß nach Musiker*innen, die kreativ und vielseitig soziale und therapeutische Prozesse durch Musik begleiten können. Weiterentwicklung ist heute nur möglich mit einer Bereitschaft zum Improvisieren, einem inspirierten Handeln aus dem Moment heraus. Wir unterstützen die Studierenden dabei, neue musikalische Berufsformen zu entwickeln, um auf diesen Bedarf eingehen zu können.

„Lernen kann man immer nur selbst“ – Forschung
Es geht uns in der Ausbildung darum, Lernen als eine Angelegenheit individueller Initiative ernst zu nehmen. Die Studierenden lernen schrittweise, die Verantwortung für dieses „Selbstlernen“ zu übernehmen. Das Ziel ist es, den inneren Quellpunkt zu entdecken, aus welchem die individuelle Lerninitiative entspringt.
Wir arbeiten mit goetheanistisch-phänomenologischen Methoden daran, die einzelnen musikalischen Elemente in ihren Qualitäten zu erfassen und handhaben zu lernen. Gleichzeitig versuchen wir, musikalisch-lebendige Formen des Denkens zu entwickeln, in denen auch das Herz als Hörorgan mit ausgebildet wird. Ein musikalisches Bild des Menschen und ein menschliches Bild der Musik entsteht und wird zur Inspirationsquelle der eigenen künstlerisch-pädagogischen Tätigkeit.

„Studieren in Projekten“ – Unternehmertum
Wir bauen auf die Initiativkraft der Studierenden: Unter dem Motto „Studieren in Projekten“ lernen sie bereits in der Ausbildung anhand von begleiteten Prototyp-Situationen mit ihren künstlerischen und pädagogischen Projekten real in der Verantwortung zu stehen. Mut und Selbstvertrauen entstehen, um individuelle musikalische Berufswege zu gehen. Das Studium bereitet so auf eine freiberufliche, selbständige Tätigkeit vor.