»… Unsere Aufgabe ist es, diese vorläufige, hinfällige Erde uns so tief, so leidend und leidenschaftlich einzuprägen, daß ihr Wesen unsichtbar in uns aufersteht. Wir sind die Bienen des Unsichtbaren.« R. M. Rilke (1925)
Die 2018 in Hamburg von Barbara Hanssen und Matthias Bölts gegründete Initiative MUSIK FÜR DIE ERDE gibt in Vorträgen, Konzerten und Seminaren der Frage nach dem Zusammenhang von Mensch, Musik und Erde Raum.
Die Menschheitsentwicklung und die Entwicklung unseres Planeten sind eng miteinander verbunden und bedingen sich gegenseitig. War es früher die Erde, welche dem Menschen sein Sein und damit seine Zukunft ermöglichte, so ist heute die Zukunft der Erde mehr und mehr von uns Menschen abhängig.
Es liegt offen vor uns, dass das Öko-System der Erde tiefe Verletzungen trägt. Wir fühlen uns zum Handeln aufgerufen, was auch einen Ausdruck in den großen Ökologie- und Klima-Bewegungen der Gegenwart findet – doch wie?
In der Musik, und besonders in manchen Werken der zeitgenössischen Musik kann erlebt werden, dass unsere Gedanken und Gefühle eng mit dem Naturgeschehen korrespondieren. So wie das Naturgeschehen stark unsere seelische Verfassung beeinflusst, hat jede innere Tätigkeit des Menschen auch eine Ausstrahlung und Wirkung auf die Natur und die Erde.
MUSIK FÜR DIE ERDE steht für ein neues, musikalisch -“ökologisches“ Bewusstsein, in welchem die Trennung von seelischem Innenerleben und sinnlichem Welterleben aufgehoben ist. Der Dichter Novalis ahnte diesen Zusammenhang: „Die musikalischen Verhältnisse scheinen mir recht eigentlich die Grundverhältnisse der Natur zu sein.“
Die verantwortungsvolle, liebevolle Hinwendung zur Erde – „Erde, Du Liebe, ich will!“ R.M. Rilke – eröffnet den Blick auch auf die keimhafte Zukunft unseres Planeten als einer künftigen Sonne.