Die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts ist eng verbunden mit den radikalen gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen dieser Zeit. Sie hat den Prozess der Auflösung vertrauter Strukturen unmittelbar mitvollzogen. Die seelische Dramatik dieser Schwellensituation kann musikalisch erfahrbar werden. Gleichzeitig öffnen sich neue, bisher verschlossene Erfahrungsfelder einer geistigen Wirklichkeit: „Die Welt liegt rein vor uns, unsere Schritte zittern.“ (Franz Marc). Zeitgenössische Musik kann zu einem Spiegel des menschlichen Bewusstseinswandels werden und Orientierung geben im individuellen Ringen um Zeitgenossenschaft im 21. Jahrhundert.